Darunter versteht man die Streitschlichtung innerhalb gleichgestellter Personen, in unserem Fall also Schülern. Die Lehrperson dient nur als Coach, hat aber mit der eigentlichen Schlichtung nichts zu tun und gibt auf keinen Fall eine Lösung oder eine Konsequenz vor.
In 32 Unterrichteinheiten werden Mädchen und Burschen der 3. und 4. Klassen im gleichnamigen Modul „PEER MEDIATION“ ausgebildet, in einer Mediation (Streitschlichtung) die Streitenden zu einer gemeinsamen Lösung hinzuführen, die für beide Beteiligten eine Win-Situation ist. Diese erreicht man, wenn der Lösungsansatz von den Streitenden selbst ausgeht und nur von den beiden Mediatoren ausformuliert und in einem schriftlichen Abkommen festgehalten wird. Das macht die Einigung verbindlich.
Nach ein bis zwei Wochen erfolgt eine Erfolgskontrolle durch die Schlichter, um sich zu vergewissern, ob sich die Vertragsparteien an das Abkommen halten, was immer der Fall ist. Denn eine Lösung in ihrem eigenen Interesse kann leicht eingehalten werden!
Diese Form der gewaltfreien Konfliktlösung trägt zu einem angenehmen Schulklima bei und hat auch für die Mediatoren selbst große Vorteile: Sie werden für Konflikte sensibilisiert, lernen selbstbewusst aufzutreten, setzen sich mit der Gefühlswelt anderer vermehrt auseinander und profitieren vom besseren Verständnis des sozialen Miteinanders. Das erworbene Zertifikat stellt außerdem eine vorzeigbare Zusatzqualifikation für weiterführende Schulen oder den zukünftigen Beruf dar.
Also auch hier eine echte Win-Win-Situation!